Ausgewählte Daten zur Geschichte

vom Ende des ersten Weltkrieges bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland

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Die folgende Zeittafel verbindet die Biographien von Elisabeth und Nikolaus Groß mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Sie beginnt mit der Gründung der Weimarer Republik und endet mit der Unterzeichnung des Grundgesetzes, der Geburtsurkunde der Bundesrepublik Deutschland. Am 9. November 1918 war Nikolaus Groß 20 Jahre alt; kurz zuvor war er in die Zentrumspartei eingetreten; ein halbes Jahr später, am 6. Juni 1919, schloss er sich dem "Antonius-Knappen- (und Arbeiter-) Verein Niederwenigern" an und damit begann sein lebenslanges Engagement in der katholischen Arbeiterbewegung. Zeitgleich, im September 1919, erfolgte in München der Beitritt Hitlers in die "Deutsche Arbeiterpartei" (DAP), später umbenannt in die "Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei" (NSDAP); während die Partei Hitlers die Zerstörung aller Werte propagiert und durchsetzt, steht Nikolaus Groß gemeinsam mit seiner Ehefrau im Kampf gegen den Nationalsozialismus für die Würde des Menschen. Infolgedessen endet diese Zeittafel auch nicht mit der Hinrichtung in Berlin-Plötzensee, sondern mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, eines Staates, der dem geistigen Erbe von Elisabeth und Nikolaus Groß und vieler anderer Männer und Frauen aus dem deutschen Widerstand verpflichtet ist.

Die Zeittafel enthält Daten der deutschen allgemeinen, der regionalen und der Katholizismusgeschichte ab 1918. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ab 1930 ist sie ausführlicher, um so einen Überblick über die für den politischen und sozialen Katholizismus relevante Entwicklung zu geben. Wenn Sie sich kurz und zusammenhängend über die allgemeine deutsche Geschichte von 1918 bis 1949 informieren wollen, können Sie die "Allgemeine Geschichte" hier gesondert abrufen:

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Die farbigen Felder teilen die Zeittafel in die folgenden Kategorien ein:

Daten der allgemeinen Geschichte

Daten der regionalen bzw. lokalen Geschichte

Daten des Laienkatholizismus und der Kirche

9. November 1918 Philipp Scheidemann ruft die Republik aus.
In Ruhrgebietsstädten bilden sich Arbeiter- und Soldatenräte
13. November 1918 preußische Regierung (MSPD/USPD) fordert Trennung von Staat und Kirche
26. November 1918 Preußen hebt geistliche Schulaufsicht auf
29. November 1918 Erlaß des preuß. Kultusministers Hoffmann (USPD): nur noch freiwillige Teilnahme am Religionsunterricht erlaubt
20. Dezember 1918 preußische Bischöfe protestieren im Hirtenschreiben gegen Schul- und Religionspolitik und rufen Gläubige zum Widerstand auf
9. Januar 1919 Ministerpräsident Hirsch (MSPD) verschiebt Aufhebung der geistlichen Ortsschulaufsicht
19. Januar 1919

Wahl der Nationalversammlung

Zentrum
19,7 %
SPD
37,9 %
USPD
7,6 %
DNVP
10,3 %
DDP
4,4 %
DVP
18,5 %
Sonstige
1,6 %
11. Februar 1919 Friedrich Ebert (MSPD) erster Reichspräsident
20. Juni 1919 Rücktritt der Reichsregierung wegen der Friedensvertragsbedingungen von Versailles
23. Juni 1919 Nationalversammlung (mit Stimmen von USPD / MSPD / Zentrum) billigt Unterzeichnung des Friedensvertrages
17. Juni 1919 Nationalversammlung lehnt Antrag der USPD auf Trennung von Staat und Kirche ab
19. Januar 1920 1. Reichsparteitag des Zentrums: u. a. Streit wegen der Koalition mit der "atheistischen" SPD
24. Februar 1920 Parteiprogramm der NSDAP
13. März, 17. März 1920 Kapp-Putsch und anschließender Generalstreik
27. März 1920 neue Reichsregierung Hermann Müller-Franken (SPD) aus SPD, Zentrum, DDP
6. Juni 1920

Reichstagswahlen mit Verlusten für die Weimarer Koalition

Zentrum / BVP
13,6 %
DNVP
15,1 %
DVP
13,9 %
DDP
8,3 %
SPD
21,7 %
USPD
17,9 %
KPD
2,1 %
Sonstige
7,4 %
25. Juni 1920 Regierung Fehrenbach (Z) aus Zentrum, DDP und BVP
27. Juni 1920 (bis 1928) Reichsarbeitsminister Heinrich Brauns (katholischer Priester)
20. November 1920

10. Christlicher Gewerkschaftskongreß in Essen: Stegerwald fordert Umwandlung des Zentrums in eine interkonfessionelle Volkspartei

Denkschrift des Episkopates zur ungelösten Schulfrage

4. Mai 1921 Rücktritt der Regierung Fehrenbach aus außenpolitischen Gründen
5. Mai bis 8. Mai 1921 2. Kongreß der Katholischen Arbeitervereine in Würzburg: Bekenntnis zur Weimarer Verfassung
10. Mai 1921 Regierung Josef Wirth (Zentrum) aus SPD, Zentrum, DDP
26. August 1921 Ermordung des Reichsfinanzministers und Unterzeichners des Versailler Vertrages Matthias Erzberger (Z) durch Freikorpsmitglieder
26. Oktober 1921 2. Kabinett Wirth (Z, SPD)
7. November 1921 in Preußen Regierung Otto Braun (SPD, Zentrum, DDP, DVP)
24. Juni 1922 Ermordung von Reichsaußenminister Rathenau
Reichskanzler Wirth dazu: "Der Feind steht rechts!"
26. Juni 1922 Verordnung Eberts zum Schutz der Republik: Landesbehörden sollen Kundgebungen verbieten, die gegen die Republik oder Regierungsmitglieder gerichtet sind
4. Juli 1922 Gesetz zum Schutz der Republik
27. August 1922 Kontroverse zwischen Erzbischof Faulhaber von München und Konrad Adenauer, Oberbürgermeister von Köln, auf dem Münchener Katholikentag über die Republik
22. November 1922 Regierung Wilhelm Cuno (DVP, Z, DDP, BVP)
11. Januar 1923 Ruhrbesetzung
19. Januar 1923 Beginn des passiven Widerstandes
13. August 1923 Regierung Gustav Stresemann (DVP): SPD, DDP, Z, BVP
26. September 1923 Ende des passiven Widerstandes wegen völliger Zerrüttung der Wirtschaft
6. Oktober bis 23. November 1923 2. Regierung Stresemann
9. November 1923 Hitler-Putsch in München
15. November 1923 Einführung der Rentenmark, Ende der Inflation
23. November 1923 Verbot der NSDAP
1. April 1924 Hitler vom Volksgericht München zu 5 Jahren Festungshaft verurteilt
4. Mai 1924

Reichstagswahlen

Zentrum / BVP
16,6 %
DNVP
19,5 %
DVP
9,2 %
DDP
5,7 %
KPD
12,6 %
SPD
20,5 %
Sonstige
15,9 %
24. Oktober 1924 Bamberger Kongreß der KAB bekennt sich zur Außenpolitik des Zentrums, zur christlichen Demokratie mit starker Staatsautorität
7. Dezember 1924

Reichstagswahlen

Zentrum / BVP
17,4 %
DNVP
20,5 %
DVP
10,1 %
KPD
9,0 %
DDP
6,3 %
SPD
26,0 %
Sonstige
10,7 %

Preußische Landtagswahlen

Zentrum / BVP
17,6 %
SPD
24,9 %
KPD
9,6 %
DDP
5,9 %
DVP
9,8 %
DNVP
23,7 %
Völkische Liste
2,5 %
Sonstige
6,0 %
Wahlbeteiligung
78,6 %
20. Dezember 1924 Hitler auf Bewährung aus der Haft entlassen
15. Januar 1925 Kabinett Hans Luther (parteilos) Z, BVP, DDP, DVP, DNVP
30. Januar 1925 2. Kabinett Braun in Preußen (SPD, Z, DDP)
18. bis 26. Februar 1925 Preußische Regierung Marx (Z)
27. Februar 1925 Neugründung der NSDAP durch Hitler
28. Februar 1925 Tod von Reichspräsident Friedrich Ebert
29. März 1925 Reichspräsidentenwahl, kein Kandidat erreicht absolute Mehrheit
4. April 1925 Otto Braun nach vergeblichen Versuchen wieder zum preußischen Ministerpräsidenten gewählt
26. April 1925 Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten
31. Juli 1925 Die letzten französischen Truppen verlassen das Ruhrgebiet
24. August 1925 Früherer Reichskanzler Josef Wirth verläßt Zentrumsfraktion, da er mit der Rechtskoalition als Vertreter des "sozialen und republikanischen" Flügels nicht einverstanden ist
20. Januar 1926 Regierung Luther: Z, BVP, DVP, DDP
31. Januar 1926 2,5 Millionen Arbeitslose
17. Januar 1926 Regierung Marx (Z, DDP, DVP)
21. Januar 1927 Zentrumsfraktion billigt Auftrag Hindenburgs an Marx, bürgerliche Regierung zu bilden und fordert neues Reichsschulgesetz zur Erneuerung der Schule "aus dem christlichen Glauben".
SPD fordert bekenntnisfreie weltliche Schule
29. Januar 1927 Regierung Marx (Z, DVP, DNVP)
7. Juli 1927 Gesetz über Arbeitslosenversicherung und Arbeitsvermittlung (H. Brauns)
16. Juli 1927 Entwurf des neuen Reichsschulgesetzes
2. Dezember 1927 Reichsschulgesetz scheitert an DVP
20. Mai 1928

Reichstagswahlen

SPD
29,8 %
DNVP
14,3 %
Zentrum / BVP
15,2 %
KPD
10,6 %
DVP
8,7 %
DDP
4,9 %
NSDAP
2,6 %
Sonstige
14,0 %

Preußische Landtagswahlen

Zentrum
14,5 %
SPD
29,0 %
KPD
11,9 %
DDP
4,5 %
DVP
8,5 %
DNVP
17,4 %
NSDAP
1,8 %
Sonstige
12,4 %
Wahlbeteiligung
76,4 %
28. Juni 1928 Regierung Hermann Müller (SPD) aus SPD, DDP, Z, DVP, BVP
15. August 1928 SPD-Fraktion verurteilt Bau des Panzerkreuzers A
6. Oktober 1928 Rücktritt von W. Marx als Zentrumsvorsitzender
8. Dezember 1928 Auf 5. (Kölner) Parteitag wählt das Zentrum den Prälaten Ludwig Kaas zum Vorsitzenden
28. Februar 1929 über 3 Millionen Arbeitslose
3. Juli 1929 Verbot der Mitgliedschaft in KP- oder NS- Organisationen für preußische Beamte
25. Oktober 1929 "Schwarzer Freitag" an der Börse in New York
2. November 1929 Erfolg des Volksbegehrens gegen den Young-Plan
17. November 1929 Erfolge der NSDAP bei preußischen Gemeinde- und Provinziallandtagswahlen
5. Dezember 1929 Heinrich Brüning wird neuer Vorsitzender der Zentrumsfraktion im Reichstag
27. März 1930 Rücktritt des Kabinetts Müller wegen Streit zwischen SPD und DVP um Finanzierung der Arbeitslosenversicherung
28. März 1930 Regierung Brüning (Z), an keine Regierungskoalition gebunden, mit Vertretern von Z, BVP, DDP, DVP, DNVP, Wirtschaftspartei
14. September 1930

Reichstagswahlen

SPD
24,5 %
Zentrum / BVP
14,8 %
DNVP
7,0 %
KPD
13,1 %
DVP
4,5 %
DDP
3,8 %
NSDAP
18,3 %
Sonstige
16,6 %

Preußische Landtagswahlen

Brüning leht Regierungsbeteiligung der NSDAP ab

5. März 1931 Kundgebungen der Kölner Kirchenprovinz zur Behandlung von Nationalsozialisten
10. März 1931 Bischöfe der Kirchenprovinz Paderborn veröffentlichen Erklärung gegen die NSDAP
28. März 1931 Hirtenbrief der Paderborner Kirchenprovinz gegen den Nationalsozialismus
10. Oktober 1931 Regierung Brüning mit geringer Parteibindung
11. Oktober 1931 Gründung der Harzburger Front: DNVP, NSDAP, Stahlhelm
13. März 1932 Wahl des Reichspräsidenten: Hindenburg verfehlt knapp die nötige absolute Mehrheit; Hitler erzielt das zweitbeste Ergebnis
10. April 1932 2. Wahlgang zur Reichspräsidentenwahl: Hindenburg siegt mit den Stimmen u.a. von SPD und Zentrum
Innenminister General Groener verbietet die SA und SS
24. April 1932

Preußische Landtagswahlen

Zentrum
15,3 %
SPD
21,2 %
KPD
12,8 %
DDP / Dt. Staatspartei
1,5 %
DVP
1,5 %
DNVP
6,9 %
NSDAP
36,3 %
Sonstige
4,5 %
Wahlbeteiligung
82,1 %
30. Mai 1932 Rücktritt Brünings
1. Juni bis 17. November 1932 Regierung von Papen "Kabinett der Barone"
4. Juni 1932 Reichstagsauflösung
16. Juni 1932 Aufhebung des Verbotes von SA und SS
20. Juli 1932 Preußenschlag. Papen setzt die Regierung Braun-Hirtsiefer ab
bis Juli 1932 Straßenschlachten zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten
31. Juli 1932

Reichstagswahlen

SPD
21,6 %
Zentrum / BVP
15,7 %
KPD
14,3 %
NSDAP
37,7 %
DDP
1,0 %
DVP
1,2 %
DNVP
5,9 %
Sonstige
3,7 %
10. August 1932 Hindenburg lehnt die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler ab
13. August 1932 Hitler fordert vom Reichspräsidenten die gesamte Staatsgewalt
17. August 1932 Protokoll der Fuldaer Bischofskonferenz bekräftigt Verdikt über die NSDAP
12. September 1932 Papen löst den Reichstag auf
6. November 1932

Reichstagswahlen

NSDAP
33,1 %
DVP
1,9 %
DNVP
8,5 %
Zentrum / BVP
15,0 %
DDP
1,0 %
SPD
20,4 %
KPD
16,9 %
Sonstige
3,8 %
8. November 1932 Zentrumsführer Kaas: Ergebnis der Reichstagswahlen sei "eine vernichtende Absage an das jetzige System"
18. November 1932 Rücktritt Papens
Kaas im Gespräch mit Hindenburg: das Ziel einer nationalen Konzentration einschließlich der Nationalsozialisten sei eine Notwendigkeit
Hindenburg lehnt Hitler als Reichskanzler ab
22. November 1932 Hindenburg erteilt Hitler den Auftrag, eine parlamentarische Regierung zu bilden; Hitler lehnt ab
24. November 1932 Hindenburg lehnt ein Präsidialkabinett Hitlers ab
28. November 1932 Verhandlungen zwischen Zentrum und NSDAP in Preußen
3. Dezember 1932 Präsidialregierung General von Schleicher
15. Dezember 1932 DNVP lehnt parlamentarische Unterstützung einer Regierung Göring in Preußen ab
4. Januar 1933 Papen schlägt Hindenburg Ernennung eines Koalitionskabinetts Hitler vor; Unterredung Papen - Hitler
23. Januar 1933 Hindenburg verweigert Schleicher die Auflösung des Reichstags
27. Januar 1933 KAB fordert Hindenburg auf, die verfassungsmäßige Rechtsgrundlage des Staates zu wahren und Anschläge darauf zu verhindern
28. Januar 1933 Rücktritt Schleichers
30. Januar 1933 Hindenburg ernennt Hitler zum Kanzler einer Koalition aus DNVP und NSDAP
1. Februar 1933 Reichstagsauflösung
4. Februar 1933 Verordnung zum Schutz des deutschen Volkes schränkt Versammlungsfreiheit und Pressefreiheit ein
17. Februar 1933 Wahlaufruf katholischer Verbände gegen die NSDAP
27. Februar 1933 Reichstagsbrand
28. Februar 1933 Reichstagsbrandverordnung "zum Schutz von Volk und Staat", setzt politische Grundrechte außer Kraft
5. März 1933

Reichstagswahlen

Zentrum / BVP
13,9 %
SPD
18,3 %
KPD
12,3 %
NSDAP
43,9 %
DNVP
8,0 %
DVP
1,1 %
DDP
0,9 %
Sonstige
2,5 %

Preußische Landtagswahlen

Zentrum
14,1 %
SPD
16,6 %
KPD
13,2 %
DDP / Dt. Staatspartei
0,7 %
DVP
1,0 %
DNVP *
9,7 %
NSDAP
43,2 %
Sonstige
1,5 %
Wahlbeteiligung
88,7 %

* Die DNVP kandidierte nicht mehr. Statt dessen stellten sich zur Wahl: Hindenburg für ein nationales Preußen (0,9 %) und Kampffront Schwarz-Weiß-Rot (8,8 %).

8. März 1933 Hitler hebt die Reichstagsmandate der KPD auf
12. März 1933 Kommunalwahlen in Preußen: Verluste für SPD (von 20%) und KPD ( von 40%) zugunsten der NSDAP; in Westfalen und im Rheinland bleibt das Zentrum stärkste Partei
21. März 1933 Tag von Potsdam
Regierungserklärung Hitlers
23. März 1933 Ermächtigungsgesetz
28. März 1933 Hirtenwort der Fuldaer Bischofskonferenz: Es hebt das Beitrittsverbot zu NS-Organisationen auf
1. April 1933 Boykott jüdischer Geschäfte
2. April 1933 Gespräch Hitler - Kaas über ein Reichskonkordat
7. April 1933 Kaas verläßt Deutschland
Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (Arierparagraph, politisch mißliebige Beamte können entlassen werden)
8. April 1933 Papen bietet Rom Konkordatsverhandlungen an
12. April 1933 Pius Xl. verhandelt mit Papen und Göring
9., 12., 15. April 1933 Kundgebungen mehrerer Bischöfe gegen die politischen Säuberungen
1. Mai 1933 Tag der nationalen Arbeit
2. Mai 1933 Verbot der freien Gewerkschaften
Juni 1933 Auflösung der christlichen Gewerkschaften
22. Juni 1933 Verbot der SPD
27. Juni 1933 Selbstauflösung der DNVP
1. Juli 1933 Verbot katholischer Hilfsorganisationen des Zentrums in Preußen
2. Juli 1933 Beginn der Konkordatsverhandlungen in Rom
5. Juli 1933 Selbstauflösung von Zentrum, BVP und DVP
8. Juli 1933 Paraphierung des Reichkonkordats
14. Juli 1933 Gesetz gegen die Neugründung der Parteien
Gesetz zur "Verhütung erbkranken Nachwuchses" (Sterilisation)
20. Juli 1933 Unterzeichnung des Reichskonkordates
2. September 1933 Galen wird zum neuen Bischof von Münster geweiht
10. September 1933 Das Reichskonkordat tritt in Kraft
19. Oktober 1933 Der Vatikan protestiert gegen die Unterdrückung katholischer Vereine
24. Januar 1934 Alfred Rosenberg (Mythus des 20. Jahrhunderts) wird zum "Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP" ernannt; sein politischer Einfluß bleibt gering
7. Februar 1934 Rosenbergs "Mythus" wird auf den Index gesetzt
26. März 1934 Hirtenwort Galens mit Verteidigung der 10 Gebote
21. Mai 1934 Gründung der Deutschen Glaubensbewegung. Ziel: religiöse Erneuerung des Volkes "aus dem Erbgrunde der deutschen Art", antichristliche Zielsetzung
17. Juni 1934 Marburger Rede Papens
25. Juni 1934 Beginn der Verhandlungen des Episkopates mit der Regierung über die Ausführung des Konkordates
27. Juni 1934 Hitler verspricht katholischen Bischöfen Schutz der Kirche
30. Juni 1934 sog. "Röhm-Putsch", u.a. Ermordung der aktiven Laienkatholiken Erich Klausener und Adalbert Probst sowie des Autors der Marburger Rede, Edgar Jung
1. August 1934 Carl Schmitt: "Der Führer schützt das Recht", Rechtfertigung der Morde
2. August 1934 Tod Hindenburgs
Hitler übernimmt das Amt des Reichspräsidenten und vereidigt die Reichswehr auf sich
20. Januar 1935 Predigt Galens gegen die Sterilisation
Januar 1935 Saarabstimmung
28. Januar 1935 erfolgloses Ende der Gespräche über den Konkordatsschutz für katholische Vereine
4. Februar 1935 Einleitung der Devisenprozesse gegen katholische Institutionen
3. März 1935 Verbot der Wochenschrift des Katholischen Jungmännerverbandes
März 1935 Wiedereinführung der Wehrpflicht
24. März bis 7. April 1935 "Frühjahrsoffensive" der HJ im Gebiet Ruhr-Niederrhein
5. Mai 1935 Verbot der katholischen Amtsblätter in Preußen wegen eines Hirtenbriefes für die Bekenntnisschule
Hetz-Schrift von Rosenberg: "An die Dunkelmänner unserer Zeit"
23. Juli 1935 Uniformverbot für konfessionelle Verbände und Verbot einer Betätigung im nicht-kirchlichen Raum
20. August 1935 Hirtenwort der Fuldaer Bischofskonferenz "Steht fest im Glauben"
23. August 1935 Hirtenwort der Fuldaer Bischofskonferenz an die katholischen Verbände
15. September 1935 Nürnberger Gesetze
1. Januar 1936 herzliches Neujahrestelegramm von Kardinal Schulte (Köln) an Hitler
6. Februar 1936 Verhaftung von Prälat Ludwig Wolker, Präses des Katholischen Jungmännerverbandes (KJMV) und weiterer 57 Personen wegen angeblich kommunistischer Kollaboration
9. Februar 1936 Protest Galens bei Predigt in Xanten
7. März 1936 Einmarsch der Reichswehr ins entmilitarisierte Rheinland
20. August 1936 Hirtenwort der Fuldaer Bischofskonferenz zur Verteidigung der Bekenntnisschule
August 1936 Olympiade in Berlin
15. September 1936 Katechismuswahrheiten (erstellt im Generalvikariat Köln)
10. November 1936 Hirtenwort der Bischöfe der Kölner und Paderborner Kirchenprovinz gegen den Kampf gegen Bekenntnisschule und kirchliche Vereine
1. Dezember 1936 Reichsgesetz macht die Hitlerjugend zur Staatsjugend
14. März 1937 Enzyklika "Mit brennender Sorge"
27. Oktober 1937 Die Gestapo löst den Diözesanverband Münster des katholischen Jungmännerverbandes auf
bis Ende November 1937 Sittlichkeitsprozesse: 837 schwebende Verfahren und 221 Verurteilungen und 136 Freisprüche bzw. Verfahrenseinstellungen
12. März 1938 Einmarsch in Österreich
14. März 1938 Verbot der Ketteler-Wacht (bis 1935 WAZ)
18. März 1938 feierliche Erklärung der österreichischen Bischöfe zugunsten des Anschlusses Österreichs
19. August 1938 Hirtenbrief der Fuldaer Bischofskonferenz gegen die NS-Hetze mit den Sittlichkeitsprozessen
29. September 1938 Münchener Abkommen über die Abtretung des Sudetenlandes ans Deutsche Reich
2. Oktober 1938 Glückwunschtelegramm Bertrams an Hitler zur "Sicherung des Völkerfriedens"
9. November 1938 sog. "Reichskristallnacht" nach Zerstörungsbefehl an die SA
November 1938 endgültiges Verbot der Ketteler-Wacht
15. März 1939 Einmarsch in die Rest-Tschechoslowakei

Protektorat Böhmen-Mähren
9. April 1939 Verbot kirchlicher Morgenfeiern im Rundfunk
18. April 1939 Die katholischen Bekenntnisschulen werden unter Bruch des Reichskonkordates in Gemeinschaftsschulen umgewandelt
23. August 1939 Hitler-Stalin-Pakt
1. September 1939 Kriegsbeginn: Angriff auf Polen
10. Mai 1940 Beginn des Krieges im Westen
Erste Klosterbeschlagnahmungen
Mai / Juni 1940 erste britische Luftangriffe aufs Ruhrgebiet
22. Juni 1941 Deutscher Angriff auf die UdSSR
13. Juli 1941 Predigt Galens gegen den Klostersturm
3. August 1941 Predigt Galens gegen die Euthanasie
11. Dezember 1941 Kriegserklärung an die USA
20. Januar 1942 "Wannsee-Konferenz" zur "Endlösung der Judenfrage"
20. März 1942 Hirtenwort des Episkopates zur Verteidigung kirchlicher und allgemeiner Rechte
12. / 13. Dezember 1942 Hirtenwort der Kölner Kirchenprovinz und Preysings zur Verteidigung von Kirchen- und Menschenrechten
ab Ende 1942 Gespräche im Kettelerhaus über Umsturzpläne des Goerdeler-Kreises
14. bis 24. Janaur 1943 Konferenz von Casablanca: Forderung nach bedingungsloser Kapitulation Deutschlands
25. Januar 1943 Stalingrad - Kriegswende
Februar 1943 Vertreter des Kölner Kreises (Groß, Letterhaus, Müller) treffen sich mit Goerdeler und J. Kaiser im Kettelerhaus
6. Juni 1944 Beginn der Westoffensive der Alliierten
20. Juli 1944 Attentat Stauffenbergs auf Hitler
25. Juli 1944 Verhaftung von Bernhard Letterhaus
12. August 1944 Verhaftung von Nikolaus Groß
13. November 1944 Verurteilung von Letterhaus zum Tod durch den Volksgerichtshof
14. November 1944 Hinrichtung von Letterhaus in Plötzensee
15. Januar 1945 Verurteilung von Nikolaus Groß zum Tod durch den Volksgerichtshof
23. Januar 1945 Hinrichtung von Nikolaus Groß in Plötzensee
15. April 1945 Betriebsräte-Konferenz in Gelsenkirchen-Buer beschließt Gründung einer Bergarbeiter-Einheitsgewerkschaft
8. Mai 1945 bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches
17. Januar 1946 Britische Verordnung zur Errichtung von Entnazifizierungsausschüssen
17. Juli 1946 britische Militärregierung beschließt Gründung Nordrhein-Westfalens
13. Oktober 1946

Erste Kommunalwahlen

Dortmund: Essen:
Zentrum
2,4 %
11,2 %
CDU
35,1 %
38,9 %
SPD
46,3 %
34,2 %
KPD
12,6 %
12,1 %
FDP
3,6 %
3,6 %
Januar / Februar 1947 Brennstoffmangel und Hungersnot im Ruhrgebiet
1. Januar 1947 Bizone eingerichtet
Februar 1948 Höhepunkt der Ernährungskrise
20. / 21. Juni 1948 Währungsreform
8. Mai 1949 Annahme des Grundgesetzes durch den Parlamentarischen Rat
14. August 1949 1. Bundestagswahl

Aus: "Nikolaus Groß, Arbeiterführer - Widerstandskämpfer - Glaubenszeuge, Wie sollen wir vor Gott und unserem Volk bestehen?" Details zu diesem Buch mehr..., Seite 363 - 379


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