Johannes Xaver Goebels

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27.08.1896 - 17.03.1944

Johannes Goebels wuchs in einer katholischen Lehrerfamilie als das Älteste von neun Geschwistern auf. Zu Beginn des Jahres 1913 trat er in die Kongregation der Maristen-Schulbrüder im belgischen Arlon ein. Er erhielt den Ordensnamen Johannes Xaver.

Während des Ersten Weltkrieges wirkten die deutschen Ordensbrüder in Furth (Niederbayern). Von 1918 bis 1922 lebte Bruder Johannes Xaver in Recklinghausen, wo er im August 1922 auch seine Gelübde auf Lebenszeit ablegte. Danach war er Lehrer an der dem Orden gehörenden Schule in Sinzig am Rhein und leitete ab 1923 verschiedene Schulen des Ordens, zuletzt die in Bad Reichenhall. Hier schied er zwangsweise zum Ende des Schuljahres 1937 aus, als die Schule von den staatlichen Behörden geschlossen wurde. Ab April 1939 unterrichtete Bruder Johannes Xaver am Canisianum in Lüdinghausen, einem Erziehungsinstitut mit ca. 400 Schülern. Bereits zu dieser Zeit litt er stark an Meningitis. Am Tag des italienischen Waffenstillstandes, im September 1943, kam es, der amtlichen Darstellung der Gestapo zufolge, unter den Schülern des Canisianum zu "Krawallen und schweren Ausschreitungen". Hitlerbilder seien abgerissen oder umgedreht worden. An der Schule habe es eine Gruppe der Edelweil3-Piraten gegeben.

Das Canisianum musste schließen, verschiedene Klassen wies man zur Umerziehung in HJ-Heime ein. Es wurden fünf Personen festgenommen, darunter auch Bruder Xaver Johannes. Die Haft in Recklinghausen bedeutete für ihn eine große psychische und körperliche Belastung. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends. Als eine gewisse Besserung eingetreten war, wurden alle fünf Gefangenen im Februar 1944 in das KZ Dachau verlegt. Im März führten ein eitriger Stirnhöhlenkatarrh und die Meningitis erneut zu einer solchen gesundheitlichen Gefährdung Bruder Johannes Xavers, dass er operiert werden sollte. Doch dazu kam es nicht mehr. Er starb am 17. März 1944. Der Leichnam des Toten wurde verbrannt, seine Asche wurde den Eltern zugeschickt.

Quelle: Bistum Essen


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