23.01.2014

Predigt am Gedenktag des Seligen Nikolaus Groß

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von Weihbischof Ludger Schepers
Hoher Dom zu Essen

Lesung: Röm 12,1-2.9-12
Evangelium: Mt 7,21-27

Liebe Schwestern und Brüder,

am 23. Januar 1945 wird Nikolaus Groß in Berlin-Plötzensee durch den Strang hingerichtet. Marianne Hapig, die nach dem 20. Juli 1944 wie viele Gefangene zu einer wichtigen Kontaktperson geworden war, berichtet über seinen letzten Gang: „SS und Gestapo sind wie immer in Scharen erschienen zu dem Schauspiel der Exekution in Plötzensee. Ein Geistlicher darf nicht mit diesen Ausgestoßenen in ihrer letzten Stunde sprechen. Er darf sie auch nicht einmal stumm zum Galgen begleiten. Pfarrer Buchholz aber hat seine Getreuen. Er ist rechtzeitig benachrichtigt worden. Schnell ist er herbeigeeilt, verbirgt sich, wie schon manches Mal, in einem ihm gut bekannten Winkel und sieht die traurige Prozession der Todesopfer. Aufrecht und ruhig schreiten sie zum Galgen. Jeden einzelnen segnet Pfarrer Buchholz. Nikolaus Groß neigt beim Segen still das Haupt. Sein Gesicht scheint schon erleuchtet von der Herrlichkeit, in die er einzugehen sich anschickt.“

Liebe Schwestern und Brüder, Zeugnis ablegen bedeutet öffentlich einstehen für die Wahrheit einer Botschaft, für die Wahrhaftigkeit einer Person, für die Richtigkeit eines Handelns. Ein Zeugnis ablegen kann deshalb nur der, der in einer innigen Beziehung des Herzens zum Bezeugten lebt, der die Botschaft kennt, der für die Person zu bürgen vermag, der Einsicht in das Handeln nimmt. Den Zeugen zeichnet es aus, dass er ganz im Dienst eines anderen steht, den er kennt. Er weist von sich weg auf den, den er bezeugt und für den er einsteht. Als solcher, so haben wir im Evangelium am vergangenen Sonntag erfahren, erscheint Johannes der Täufer zu Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu. Er bezeugt Jesus Christus, er steht öffentlich für die Wahrheit seiner Botschaft ein, er bürgt für die Bedeutung seines kommenden Handelns. Auf diesem Zeugnis ruht letztlich auch unser Glaube. Der Verkündigung des Johannes verdanken wir die Kenntnis von und das Vertrauen zum Herrn. Glaube hat nach all dem etwas mit gelebtem Zeugnis zu tun. Und so sendet Jesus Christus vor seiner Himmelfahrt, gleichsam am Ende seines öffentlichen Wirkens, jeden seiner Jünger aus mit den Worten: „Ihr werdet meine Zeugen sein!“ (Apg 1,8)

In dieses Zeugnis ist Nikolaus Groß hineingewachsen. Beispielhafte Nachfolge Jesu ist nicht an einen bestimmten Beruf gebunden. Der Ruf zu einem heiligmäßigen Leben trifft Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen und beruflichen Stellungen. Nikolaus Groß war Arbeiter in einem Blechwalzwerk und seine berufliche Laufbahn begann als Bergmann. Nikolaus Groß ist ein Sohn des Ruhrgebiets, der seinerzeit keinen Beruf hätte ergreifen können, der diesem Raum entsprechender gewesen wäre. So ruft das Leben des Nikolaus Groß die Berufung aller Menschen zur Heiligkeit in Erinnerung. Sie kann dabei vor allem eine Ermutigung sein für jene, die sich gesellschaftlich an den Rand gedrängt oder wenig beachtet fühlen. Der Ruf Jesu gilt allen Menschen und ist in der Geschichte nicht selten von den Einfachen und Ohnmächtigen eher als von den Vornehmen und Mächtigen gehört worden. Der Zeuge als Gewerkschafter Seine knapp bemessene Freizeit hat der Bergarbeiter Nikolaus Groß intensiv für seine persönliche Weiterbildung genutzt. Der Lohn für diese Anstrengung ist seine Berufung zum Gewerkschaftssekretär, die ohne Zweifel für ihn ein beruflicher und sozialer Aufstieg war. Damit hat er aber bereits im Alter von 22 Jahren Aufgaben, in denen er Verantwortung für andere übernimmt und verstärkt am gesellschaftlichen und politischen Leben teilnimmt. Arbeit und gesellschaftliche Verpflichtungen sind für Nikolaus Groß der Ort, an dem er seinen christlichen Auftrag verwirklicht. In seiner 1943 verfassten Glaubenslehre schreibt er: „Die genaue, pünktliche und treue Pflichterfüllung in den kleinen Dingen des Alltags macht uns zu tüchtigen Menschen im Leben und zu guten Kindern Gottes.“

Der Zeuge als Journalist

Als Redakteur der Westdeutschen Arbeiter-Zeitung kann Nikolaus Groß den Mitgliedern der katholischen Arbeiter- und Knappenvereine Westdeutschlands Orientierung in vielen Fragen der Gesellschaft und der Arbeitswelt geben. Dabei wird immer wieder deutlich, dass für ihn die politischen Herausforderungen einen sittlichen Anspruch enthalten und dass ohne geistliche Bemühungen die sozialen Aufgaben nicht zu lösen sind. So wird der Redakteur zu einem Boten, der auch hier seinen Glauben bezeugt. So schreibt er im Jahre 1931: „Einer nur ist, der Antwort gibt, der Antwort in sich ist: Gott. Wer vermag an die Menschen zu glauben, wenn er nicht an Gott glaubt! Wer vermag auf Menschen und menschliche Einrichtungen zu hoffen, wenn er nicht im Glauben an Gott Hoffnung und Zuversicht findet! Wer wird Erlösung finden von der Not und Schwere des Daseins, wenn er sie nicht findet in dem, der uns alle durch seinen Opfertod erlöste: Christus! Der gottgläubige, der katholische Mensch weiß, wo er Antwort findet auf die Fragen des Lebens. Im Gotteshaus vor dem Heiligtum, im Gebet, in einem Leben nach dem Gebote Gottes und der Lehre der Kirche!“ (16. Mai 1931 – WAZ)

Der Zeuge als Widerstandskämpfer

Dass Nikolaus Groß sich dem Widerstand in Deutschland anschloss, erwuchs aus einer katholischen Glaubensüberzeugung. Denn die Kirche muss die Freiheit haben, ihren Auftrag zur Verkündigung wahrzunehmen. Für ihn galt, „dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen. Wenn von uns etwas verlangt wird, was gegen Gott oder den Glaubens geht, dann dürfen wir nicht nur, sondern müssen den Gehorsam (gegen Menschen) ablehnen“. So schrieb

Nikolaus Groß 1943 in seiner Glaubenslehre. Ihm wurde immer deutlicher, dass dieser Zustand in Deutschland unter dem Hitler-Regime erreicht war. Dass Teilnahme am Widerstand lebensgefährlich war, war Nikolaus Groß bewusst. Auf diese Gefahr angesprochen, antwortete er unmissverständlich: „Wenn wir heute nicht unser Leben einsetzen, wie wollen wir dann vor Gott und unserem Gewissen einmal bestehen?“ Seine Aktivität im Widerstand machte ihn zum Feind der Machthaber und brachte ihm den Tod. „Er schwamm mit im Verrat, muss folglich auch darin ertrinken.“ So schreibt Roland Freisler, der menschenverachtende Präsident des Volksgerichtshofes in Berlin. Doch was in den Augen der Machthaber Verrat ist, ist in den Augen des Glaubenden Ausdruck eines größeren Gehorsams.

Der Zeuge als Ehemann

Was Nikolaus Groß in seinem Leben wichtig war, kommt eindrucksvoll in seinen Briefen aus dem Gefängnis zum Ausdruck. Seine liebevolle Verbindung mit seiner Frau Elisabeth und seine Sorge um sie haben auch bei der räumlichen Trennung Bestand. So schreibt er am Ende des Jahres 1944 an seine Familie und dabei vor allem an seine Frau: „Diesen Gruß schreibe ich Euch am Sylvestertage, dem letzten Tag des Jahres. Meine Gedanken gehen zurück bis zum Altjahrsabend 1920, also vor 23 Jahren, wo wir uns, liebste Lisbeth, fanden und kennen lernen. Wie viel umfassen diese 24 Jahre. Vieles Schwere und Leidvolle, doch auch viel Glück und Freude. Das Gute und Schöne hat immer das andere überwogen. Besonders Ihr, Du und die Kinder, habt für mich das Glück bedeutet. Und so danke ich Gott an diesem Tage für allen Segen, den er mir in diesen 24 Jahren hat zukommen lassen. Ich danke ihm, dass er Euch mir gegeben hat, und ich bitte ihn, dass er Euch mir erhält. An vieles lässt sich denken an einem solchen Tage. Unser Leben hat wahrlich genug des Erinnerungswürdigen geboten. Dinge und Geschehnisse, die uns zu ihrer Zeit das Herz bewegt haben und es heute noch tun. Und es gibt auch Dinge und Geschehnisse, die uns zu ihrer Zeit das Herz bewegt haben und es heute noch tun. Und es gibt auch genug zu bedenken, was die Zukunft angeht. So ist für mich dieser Sylvestertag ein Tag tiefinnerer Besinnung.“ (Brief vom 31.12.1944 aus dem Gefängnis Berlin-Tegel)

Der Zeuge als Vater

Die Sorge um seine Familie und die Sorge um die Zukunft der Kinder bestimmt Nikolaus Groß inmitten seiner Sorgen um die eigene Zukunft. So schreibt er am 11. September 1944: „Ihr wisst, wie sehr ich immer an der Familie gehangen habe. Ja, Ihr wart hier mein ein und alles. Mehr noch bin ich in diesen Tagen der Trennung mit Euch zusammengewachsen. Meine Gedanken sind bei Euch bei Tag und Nacht, bei Dir, liebste Frau, und bei den sieben Kindern. Möge uns ein gnädiger Gott wieder zusammenführen. Auch unseren Klaus. Dann will ich für Euch nur noch Liebe und Güte sein. Ich hätte beides noch viel mehr in der Vergangenheit üben sollen. In diesen Wochen ist mir klargeworden, dass wir nicht mehr zu tun vermögen, als Liebe zu säen und Güte auszuteilen. Es ist das Höchste, war wir vermögen. Ich möchte es so gern an Euch tun und immer wieder tun.“

Dass er seine eigenen Wünsche hinter das Wohl der Kinder zurücktreten lässt, zeigen seine Worte an seine Frau, die ihn im Gefängnis besucht hat und nun in Berlin auf eine Gelegenheit zu einem weiteren Besuch wartet: „Ich bitte Dich aber im Interesse der Kinder, wieder heimzufahren. Beten kannst Du auch zu Hause, und ich habe durch Deinen Besuch festgestellt, wie nahe wir uns in jedem Augenblick auch über 500 Kilometer Entfernung sind... Du kannst, glaube ich, hier nichts mehr tun, und darum tust du gut daran, zu den Kindern zu fahren. Sie brauchen Dich, und Dein Gebet mit dem der Kinder ist ja dort ebenso wirksam. Ich bitte Dich also, um der Kinder willen heimzufahren.“ (Kassiber vom 11.01.1945)

Der Zeuge als Beter

Eindrucksvoll bezeugen Briefe aus dem Gefängnis, dass für Nikolaus Groß das beständige Gebet der Kraftquell in seiner schwierigen und am Ende aussichtslosen Lage ist. Nikolaus Groß versäumt fast in keinem Brief, seine Frau und seine Kinder um das beständige Gebet zu bitten, wie er selbst auch Tag für Tag für seine Familie betet. Am 6. September 1944 schreibt er: „Heute ist der Tag, an dem vor einem Jahre unser Klaus verloren ging. Wie mich dieser Gedanke beschäftigt. Im Geiste war ich heute früh um 7 Uhr mit Euch in der Messe, stand mit Euch in der gleichen Gemeinschaft, um für unsern vermissten Jungen zu beten. Möge es Euch wie ein kleiner Funken stillen Glücks und starken Trostes in Herz gefallen sein, dass wir in dieser Stunde verbunden waren, wie je zuvor. Tiefen Schmerz macht es mir, wie vor allen Dingen Du, liebe Mutter, die Prüfung dieses Tages bestehen musst, nunmehr eine doppelte, die um den Klaus und die um mich. Aber ich helfe Dir, liebe Mutter. Ich habe viel Zeit für das Gebet und ich lasse sie nicht ungenutzt. Bleibe auch Du mit den Kindern immer bei mir.“ So weiß sich Nikolaus Groß im Gebet mit seiner Familie verbunden, zugleich aber auch im lebendigen Austausch mit Gott: „Wer sich so viel mit Gott beschäftigt, hat keine Langeweile, und der Gespräche mit ihm werde ich nicht überdrüssig. Besonders unterhalte ich mich mit ihm über Euch, über jeden einzelnen von Euch, und ich sage ihm dabei alles, was ich auf dem Herzen habe.“ (Brief vom 26.11.1944)

Aus seiner tiefen Spiritualität und Gebetserfahrung heraus kommt auch sein häufig vorgetragener Wunsch: „Ich bitte Euch mit heißem Herzen: Vergesst mich nicht in Eurem Gebet und Opfer. Lasst es Euch nicht zur kalten und lauen Gewohnheit werden. Ich brauche Euch und baue auf Euch, wie ich andererseits auch für Euch tue, was ich kann.“ (Brief vom 05.11.1944 aus dem Gefängnis Berlin-Tegel)

Der Zeuge als der Gottvertrauende

In seinen Briefen aus dem Gefängnis zeigt Nikolaus Groß immer wieder, dass er sein Schicksal und das Schicksal seiner Familie ganz in der Hand Gottes weiß. So schreibt er am 18. September 1944: „Mir steht noch immer brennend das letzte Wort in der Seele: ‚Vater, wohin gehst du?‘ fragte mich die kleine Leni, als ich am 12.08. aus dem Hause ging. Es war das letzte Wort, das ich von einem von Euch hörte. Erinnert wurde ich in meinen Gedanken oft daran, aber ich weiß auch, dass ich dahin gehe, wohin mich der Wille Gottes weist.“

Und in seinem Abschiedsbrief vom 21. Januar 1945 schreibt Nikolaus Groß: „Wie viel hatte ich noch für Euch tun wollen – der Herr hat es anders gefügt. Der Name des Herrn sei gepriesen. Sein Wille soll an uns geschehen. Fürchtet nicht, dass angesichts des Todes großer Sturm und Unruhe in mir sei. Ich habe täglich immer wieder um die Kraft und Gnade gebeten, dass der Herr mich und Euch stark mache, alles geduldig und ergeben auf uns zu nehmen, was Er für uns bestimmt oder zugelassen. Und ich spüre, wie es durch das Gebet in mir still und friedlich geworden ist.“ (Brief vom 18.09.1944 aus dem KZ Ravensbrück)

„An Gott glauben heißt: Gottes Wort als unbedingte Wahrheit nehmen. Seine Gebote als seinen Willen erkennen und ihm damit ein unerschütterliches Vertrauen schenken. Sich der Liebe Gottes ehrfurchtsvoll unterordnen. Vor seiner Macht und Größe sich demutsvoll beugen. Seine Nähe spüren und seine helfende Hand ergreifen. Auf Gott unser ganzes Leben und Wirken gründen. – Das ist christlicher Glaube.“ (Nikolaus Groß, Glaubenslehre)

Zeuge und Blutzeuge für Jesus Christus sein

Zeuge und Blutzeuge für Jesus Christus zu sein, das geschieht in jedem Jahr. Auf der Web- Site von Radio Vatikan war am 08.01. zu lesen: „Mindestens 70.000 Tote durch Christenverfolgung. 2013 wurden mindestens 70.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet.“ Davon geht der Turiner Soziologe Massimo Introvigne aus. Er ist Koordinator der „Beobachtungsstelle Religionsfreiheit“ in Italien.

Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt er, dass die Zahl der getöteten Christen zwar sinkend sei, doch hinter den rein statistischen Zahlen verbergen sich konkrete Menschen. „Die Statistik ist sehr umstritten. Es gab sogar eine Polemik zwischen dem wohl namhaften Statistiker für Religionsfragen, Todd Johnson, und dem britischen Sender BBC. Alles hängt davon ab, wie man die afrikanischen Situationen betrachtet. Sind die Toten im Kongo und Südsudan Opfer von Christenverfolgung oder nicht? Für Johnson ist das der Fall, für die BBC nicht. 2012 wurden mindestens 100.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet. Für 2013 würde ich sagen, dass es 80.000 waren und ich zähle die umstrittenen Situationen in Afrika nicht mit.

Der Report der US-Regierung zur Situation der Religionsfreiheit weltweit zeigt für 2013, dass Länder wie Burma, China, Eritrea, Iran, Nord-Korea, Saudi-Arabien, Sudan und Usbekistan für die schlimmsten Fälle von Verletzungen der Religionsfreiheit verantwortlich waren. Der gefährlichste Ort für Christen bleibt indes derselbe, wie in den Vorjahren so Introvigne. Es ist Nord-Korea.“ Er führt weiter aus, ein weiteres Land sei Nigeria, das zu den reichsten Staaten Afrikas geworden sei und wo das Zusammenleben zwischen Religionsgemeinschaften immer schwieriger wird. In Indien nimmt die Gewalt gegen Christen zu: 4.000 Christen wurden im vergangenen Jahr Opfer von Übergriffen, mindestens sieben starben. Zudem gab es 400 Angriffe auf Priester und 200 auf Kirchen.

Was wird dagegen getan?

Mehr als 1.000 Menschen haben sich in 25 deutschen Städten an „Flashmobs“ gegen die Verfolgung von Christen weltweit beteiligt. In Frankfurt etwa beteiligten sich rund 200 Menschen an der Aktion, vor dem Kölner Dom waren über es 60 Personen, so die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) unter Berufung auf die vom über-konfessionellen Hilfswerk „Open Doors“ unterstützten privaten Initiatoren. Hajo Weiss von „Open Doors“, der in Frankfurt dabei war, wertet den dortigen Flashmob als Erfolg. Die Aktion sei auf großes Interesse der Passanten gestoßen, zahlreiche Menschen hätten die Aktivisten angesprochen und das Informationsmaterial mitgenommen. Die Spontanaktion solle dazu beitragen, das oft kaum bekannte Thema Christenverfolgung in vielen Ländern der Welt publik zu machen und Hilfe für diese Menschen anzustoßen. Nach Angaben von „Open Doors“ verlieren jährlich weltweit 100.000 bis 150.000 Menschen bei Christenverfolgung ihr Leben. (KNA 12.01.2014) Liebe Schwestern und Brüder, immer wieder haben Menschen den Auftrag und die Verpflichtung gespürt Zeugen des Herrn zu sein. Der Herr braucht uns. Wir sind als Kirche und als einzelne Christen gesandt, ihn als Ursprung, Mitte und Ziel unseres Lebens zu bezeugen. Das geschieht auf vielfache Weise, wenn wir das Wort Gottes hören und die Sakramente empfangen. Das vermögen wir aber auch überall dort, wo wir leben und wirken, in der Familie, unter Freunden, in der Schule, in der Ausbildung, am Arbeitsplatz, in der Freizeit. Dem Zeugnis für Jesus Christus sind keine zeitlichen und örtlichen Grenzen gesetzt, weil der Herr selbst die Kraft dazu verleiht durch den Beistand, der uns verheißen ist. Die Welt braucht unser Zeugnis von der Liebe Gottes zu den Menschen. Das wusste der, den er gesandt hat, Jesus Christus. Erweisen auch wir uns deshalb, wie viele andere, als treue Zeuginnen und Zeugen. Angefangen vom Beispiel des Stephanus und Johannes des Täufers bis hin zu Nikolaus Groß, seiner Frau Elisabeth und den vielen anderen unbekannten Zeuginnen und Zeugen des Glaubens in der Gegenwart. Amen.

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