23. Januar 2005:

60. Todestag von Nikolaus Groß und Hans Adlhoch

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Die KAB-Widerstandskämpfer Nikolaus Groß und Hans Adlhoch starben vor sechzig Jahren. An den seligen Nikolaus Groß und den Widerstand der KAB erinnern in diesem Jahr bundesweit viele Gedenkgottesdienste am 23. Januar. Fotos: KAB

Erstmals 1933 von der Gestapo verhaftet, wird Hans Adlhoch wiederholt von den nationalsozialistischen Machthabern inhaftiert und misshandelt. Letztmalig wird er - wie Nikolaus Groß, Bernhard Leiterhaus, Otto Müller und viele andere Widerstandskämpfer der KAB - Zeuge des Widerstand-Attentates vom 20. Juli 1944 - verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau verschleppt. Der Augsburger KAB-Sekretär erkrankt und stirbt am 21. Mai 1945 an den außerordentlichen Strapazen des menschenverachtenden Todesmarsches, nachdem die amerikanischen Truppen die Häftlinge in Bad Tölz befreit hatten.

Als Siebzehnähriger schließt sich Adlhoch 1901 dem Christlichen Holzarbeiter-Verband an und leitet seit 1919 das Sekretariat der KAB in Augsburg. 1925 wird er Vizepräsident des Stuttgarter Katholikentages. Er versuchte in der Zeit des Nationalsozialismus und der Gleichschaltung die Eigenständigkeit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung zu bewahren. Der 39-jährige Arbeitersekretär hat stets Stellung gegen die braune Brut aus seiner christlichen und politischen Überzeugung bezogen. Mehrmals wurde er denunziert und von der Gestapo verhaftet. Adlhoch war der letzte KAB-Widerstandskämpfer, der durch die Nationalsozialisten sein Leben verlor.

Nachdem Verbandssekretär Bernhard Letterhaus fünf Tage nach dem Attentatsversuch verhaftet wurde, wurde auch Nikolaus Groß am 12. August in seiner Wohnung verhaftet. "Wie Letterhaus und viele Opfer des 20. Juli kam auch Groß zu scharfen Verhören in das Gestapogefängnis Ravensbrück, wo man ihn offenkundig folterte"... "Nach der Verhaftung seiner Mitarbeiter wurde schließlich auch Verbandspräses Otto Müller festgenommen", schreibt Jürgen Aretz (Katholische Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus). Der Versuch des Kölner Erzbischofs und ehemaligen KAB-Präses Kardinal Frings, ein Gnadengesuch zu erwirken, kam zu spät, da Groß bereits am 23. Januar 1944, vor genau sechzig Jahren, hingerichtet worden war.

Quelle: KAB Impuls, 99. Jahrgang, Ausgabe 01/2005


Zum 60. Todestag von Nikolaus Groß finden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt:

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