September 1998:

Licht der Wahrheit weitergeben

Stafette, Musical, Pontifikalämter: Mit der KAB auf den Spuren von Nikolaus Groß

[Zurück]

"Licht und Wahrheit gehören zusammen. Daher darf das Licht von Nikolaus Groß niemals erlöschen." Mit diesen Worten beginnt Eberhard Stute, Pfarrer von St. Mauritius, Hattingen-Niederwenigern, seine Predigt zum Auftakt der Lichtstafette zum 100. Geburtstag von Nikolaus Groß. Stute erinnert im Gedenkgottesdienst an Stationen im Leben des Arbeiterführers und Widerstandskämpfers, der in St. Mauritius getauft wurde. Anschließend zünden Stute und Prälat Albert Kaußen, Diözesanpräses der KAB, zwei Grubenlampen an der Gedächtniskerze des Nikolaus Groß in der Kirche an. Die Lampen tragen KABler aus den Bistümern Essen und Münster fünf Tage lang über Essen, Mülheim, Oberhausen und Duisburg bis in den Xantener Dom. In Xanten wurde 1958 der erste Gedenkgottesdienst für Groß und andere Glaubenszeugen der KAB gefeiert, ein Grubenlicht wurde damals von Xanten nach Niederwenigern gesandt.

Ziel der Stafette ist am ersten Abend der Essener Dom, am Ende des zweiten Tages die Pfarrgemeinde St. Barbara, Mülheim-Dümpten. In seiner Predigt im Dom bezeichnet Bischof Hubert Luthe das Licht der Stafette als Zeichen für die Liebe Christi, die in den Herzen von Blutzeugen brannte, "die auch uns erreichen und anstecken soll"

Dümpten als Zielort des zweiten Tages bleibt vielen KAB-Mitgliedern durch die Aufführung des Nikolaus-Groß Musicals in Erinnerung. Vom Musical erzählen auch Hubert Braun und Heinz Skupsch vom Vorstand der Oberhausener KAB Heilige Familie, die das Stafetten-Licht auf dem Weg zwischen St. Josef, Oberhausen-Buschhausen, und St. Katharina, Lirich, begleiten. "Seine Familie hat ihn stark gemacht", sagt Braun. Und auch der Glaubenszeuge Groß ist den Männern durch die Vorbereitung dei Stafette und den Besuch des Musicals vertraut geworden:

In St. Josef sind die letzten Stunden des Widerständlers bei einer Statio Thema. Ein Text aus der Andacht zur Seligsprechung schildert, wie ein Seelsorger in Plötzensee Groß auf seinem Weg zum Galgen segnet. Der Geistliche selbst muß sich dabei aber vor der Gestapo verstecken. Der Tod des Nikolaus Groß - das wissen die KABler - steht für sein Bekenntnis zum Glauben. Für ein Bekenntnis, um das die Männer in St. Josef beten. "Bewahre uns vor falscher Anpassung an die Welt, stärke die Kirche im Einsatz für das Leben..."

Abschluß der Stafette ist am vergangenen Sonntag in Xanten das Pontifikalamt mit dem Münsteraner Bischof Reinhard Lettmann. Mit Bezug auf das Zeugnis des Widerständlers Groß mahnt er, auch heute sei vor menschenunwürdigen politischen Systemen und Parteien christlicher Freimut gefragt. Oft stünden Christen quer zum Denken der heutigen Gesellschaft.

Das Licht, das seit 1958 von Xanten aus jährlich im Gedenken an Glaubenszeugen der KAB ausgesandt wird, übergibt Bischof Lettmann Firmlingen aus St. Barbara, Dümpten. Damit es dort an Nikolaus Groß erinnert, wo sich Christen bei der Vorbereitung auf das Musical schon lange mit seinem Lebenswerk beschäftigt haben.

se/uw/ka 10.10.1998


Die Stationen

Mittwoch, 30. September 1998

Donnerstag, 1. Oktober 1998

Freitag, 2. Oktober 1998

Samstag, 3. Oktober 1998

Sonntag, 4. Oktober 1998

Ruhrwort, 10.10.1998


[Zurück]