Wilhelm Weber

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21.03.1905 - 08.05.1945

Wilhelm Weber besuchte die Missionsschule der Maristen im emsländischen Meppen. Sein internationales Noviziat begann er 1928 im niederländischen St. Olav, wo er auch am 17. April 1929 seine erste Profess ab- legte. 1932 empfing er in Passau die Priesterweihe.

Nachdem Pater Weber in Pondorf (Niederbayern) und in Meppen Kaplan gewesen war, verließ er 1935 Deutschland, um im Pazifik zu missionieren. Auf Bougainville übernahm er die Missionsstation Tunuru.

Nach der Besetzung der Insel durch die Japaner wurden die Missionare interniert. Pater Weber musste als Kriegsgefangener in einem Lager in Manetal leben, konnte aber die Dörfer der Umgebung besuchen und die dort lebenden Menschen betreuen.

Ungeachtet der angespannten Lage setzte er seine normale Arbeit fort, wodurch er sich bei den japanischen Besatzern äußerst unbeliebt machte. Einmal, so wird berichtet, entging er der Liquidierung nur knapp. Dennoch setzte er seine Arbeit unbeirrt fort. Zur pastoralen Tätigkeit kam zunehmend auch die Betreuung der internierten Kriegsgefangenen, ihre Versorgung mit Nahrungsmitteln. Dies duldeten die Japaner nur, weil er Aufgaben als Dolmetscher zwischen der einheimischen Bevölkerung und der Besatzungsmacht übernahm.

Als die amerikanischen Truppen 1943 im Westen Bougainvilles landeten, spitzte sich die Lage für die Missionare zu. Einige flohen, doch Pater Weber blieb vor Ort. Anfang Mai 1945 auf dem Weg zu einer Messfeier in Teporoi befahlen ihm zwei Soldaten, sich von seinen Begleitern zu trennen und sich im japanischen Hauptquartier zu melden.

Pater Weber wurde in der Nähe von Mabiri getötet. Wahrscheinlich ist er enthauptet worden. Der genaue Tag seines Todes ist unbekannt, doch gilt der 8. Mai 1945 als wahrscheinlichstes Todesdatum.

Sein Grab wurde gefunden, sein Leichnam zweifelsfrei identifiziert. Pater Weber wurde umgebettet und erhielt ein christliches Begräbnis bei der Missionsstation in Tunuru. Über seinem Grab wurde später ein kleines Denkmal errichtet. In seiner Heimatgemeinde in Gelsenkirchen wurde eine Seitenkapelle zu seinen Ehren eingerichtet.

Quelle: Bistum Essen


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