Die Auseinandersetzung mit dem Neonazismus

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Das Lernen aus der Geschichte gehört zu den zentralen Lernzielen eines zukunftsbezogenen Geschichtsunterrichts. Dazu gehört auch die konstruktive und informierte Auseinandersetzung mit allen Versuchen, die deutsche Geschichte dieses Jahrhunderts zu fälschen oder aus neonazistischer Sicht einseitig und schuldverleugnend zu interpretieren. Das folgende Unterrichtsbeispiel soll dazu beitragen, die Auseinandersetzung mit dem Neonazismus in den Geschichtsunterricht zu integrieren und zu einem sachgerechten Umgang mit neonazistischer Propagandaliteratur zu befähigen.


Mitteilungsblatt der Deutsch-Völkischen Gemeinschaft (DVG),
Postfach 410 132, D -75 Karlsruhe 41

Nr. 1 / 1987

Der zweite Weltkrieg

Die Kriegsschuld Polens

Polen als Kriegsurheber und Anstifter des Septemberkrieges 1939

Die im August 1939 alle polnischen Schichten beherrschende Kriegswut und Kreuzzugsstimmung gegen Deutschland fanden in zahllosen Erklärungen und Zeitungsartikeln ihren besonderen Ausdruck, so auch in der Warschauer "Dspesza" vom 20. August 1939:

"Wir Polen sind bereit, mit dem Teufel einen Pakt abzuschließen, wenn er uns im Kampf gegen Hitler hilft. (...)" Deutschlands maßvolles Verlangen nach Danzigs Rückkehr zum Reich wurde wütend in "Welteroberungsforderungen" umgemünzt und in die Welt hinausposaunt. Infolge dieser Machenschaften wie auch des damit verbundenen zügellosen Terrors wurde das Reich in eine schwierige Situation gebracht, die schnelle Entscheidungen notwendig machte. Mit der am 24. August beginnenden Mobilmachung hatte die Kriegspsychose in Polen ihren Höhepunkt erreicht. Polen war bereit, den Krieg mit Deutschland um jeden Preis zu erzwingen. Da das Reich die nicht mehr erträglichen mazedonischen Zustände an seiner Ostgrenze nicht mehr weiter hinnehmen konnte, erfolgte - k r i e g s a u s l ö s e n d - der erste Schwertstreich deutscherseits!

Darauf - auf diese e r s t e - deutsche Aktion hatten die internationalen Kriegstreiber geradezu brennend gewartet, um der ohnehin unwissenden Welt - und später den besiegten Deutschen - einbläuen zu können, der

So oder ähnlich lauteten die sattsam bekannten Propagandasprüche, die bis heute nicht verklungen sind.

das war genau das, was das "Weltgewissen" dringend brauchte und immer noch dringend braucht.

(S. Äußerung des Professor Theodor Eschenburg: "Wer die A l l e i nschuld Deutschlands am 2ten Weltkriege bezweifelt, zerstört die Grundlage der Nachkriegspolitik")

Eine Sintflut antideutscher Hetze ergoß sich über die Welt und machte grundlos viele Völker zu Feinden Deutschlands, denen das Reich stets wohlwollend und nur Gutes erweisend gegenübergestanden hatte.

Die internationalen Manipulanten verschweigen hierbei bis auf den heutigen Tag, daß damals - im Sommer 1939 - als das Leben eines jeden einzelnen Volksdeutschen in Polen bedroht und in höchster Gefahr war, für das Reich ein im Völkerrecht anerkannter übergesetzlicher Notstand vorlag, der dadurch begründet war, daß die polnische Regierung weder willens noch fähig war, den Schutz seiner volksdeutschen Staatsbürger hinreichend wahrzunehmen. Hinzu kam, daß sich der weitaus größte Teil des polnischen Volkes an der inszenierten Deutschenhatz beteiligte, sodaß der deutsche Einmarsch in Polen - genau genommen - nichts anderes war als eine Polizeiaktion gegen Terroristen, die ganz sicher Zehntausenden von Volksdeutschen das Leben gerettet hat.

Obige Ausführungen entstammen dem Buch: "Polens Schuld am 2ten Weltkrieg". Für 10 DM erhältlich beim Verfasser Rudolf Trenkel, Reinickendorfer Str. 45b, D-2000 Hamburg 73

Quelle: Henryk M. Broder: Deutschland erwacht - Die neuen Nazis. Aktionen und Provokationen Lamuv - Verlag, Querheft 5, Köln 1978, S. 68-69

Hitlers Ansprache vor den Oberbefehlshabern vom 22.8.1939

(...) Das Verhältnis zu Polen ist untragbar geworden. Meine bisherige polnische Politik stand im Gegensatz zu der Auffassung des Volkes. Meine Vorschläge an Polen (Danzig und Korridor) wurden durch Eingreifen Englands gestört. Polen änderte seinen Ton uns gegenüber. Spannungszustand auf die Dauer unerträglich. Gesetz des Handelns darf nicht auf andere übergehen. Jetzt ist der Zeitpunkt günstiger als in 2-3 Jahren. Attentat auf mich oder Mussolini könnte Lage zu unseren Ungunsten ändern. Man kann nicht ewig mit gespanntem Gewehr einander gegenüber liegen. Eine von uns vorgeschlagene Kompromißlösung hätte von uns verlangt Gesinnungsänderung und gute Gesten. Man sprach wieder in der Versailler Sprache zu uns. Die Gefahr des Prestigeverlustes bestand. Jetzt ist die Wahrscheinlichkeit noch groß, daß der Westen nicht eingreift. Wir müssen mit rücksichtsloser Entschlossenheit das Wagnis auf uns nehmen. Der Politiker muß ebenso wie der Feldherr ein Wagnis auf sich nehmen. Wir stehen vor der harten Alternative zu schlagen oder früher oder später mit Sicherheit vernichtet zu werden.

Hinweis auf die früheren Wagnisse. Auch jetzt ist es ein großes Risiko. Eiserne Nerven. Eiserne Entschlossenheit. Der Gegner hatte noch die Hoffnung, daß Rußland als Gegner auftreten würde nach Eroberung Polens. Die Gegner haben nicht mit meiner großen Entschlußkraft gerechnet.

Unsere Gegner sind kleine Würmchen. Ich sah sie in München.

Ich war überzeugt, daß Stalin nie auf das englische Angebot eingehen würde. Rußland hat kein Interesse an der Erhaltung Polens, und dann weiß Stalin, daß es mit seinem Regime zu Ende ist, einerlei, ob seine Soldaten siegreich oder geschlagen aus einem Kriege hervorgehen.

Litwinows Ablösung war ausschlaggebend. Ich habe die Umstellung Rußland gegenüber allmählich durchgeführt. Im Zusammenhang mit dem Handelsvertrag sind wir in das politische Gespräch gekommen. Vorschlag eines Nichtangriffspakts. Dann kam ein universaler Vorschlag von Rußland. Vor vier Tagen habe ich einen besonderen Schritt getan, der dazu führte, daß Rußland gestern antwortete, es sei zum Abschluß bereit. Die persönliche Verbindung mit Stalin ist hergestellt. Von Ribbentrop wird übermorgen den Vertrag schließen. Nun ist Polen in der Lage, in der ich es haben wollte. (...) Ich habe nur Angst, daß mir noch im letzten Moment irgendein Schweinehund einen Vermittlungsplan vorlegt. Die politische Zielsetzung geht weiter. Anfang zur Zerstörung der Vormachtstellung Rußlands ist gemacht. Weg für den Soldaten ist frei, nachdem ich die politischen Vorbereitungen getroffen habe.

Die heutige Veröffentlichung des Nichtangriffspaktes mit Rußland hat eingeschlagen wie eine Granate. Auswirkungen sind nicht zu übersehen. Auch Stalin hat gesagt, daß dieser Kurs beiden Ländern zugute kommen wird. Die Einwirkung auf Polen wird ungeheuer sein.

Quelle: Hans-Adolf Jacobsen, Der Zweite Weltkrieg in Chronik und Dokumenten, 5. Aufl. Darmstadt,1961, S. 56ff.


Aufgaben:
  1. Wie bewertet der Verfasser des Zeitungsartikels die Kriegschuldfrage?
  2. Kontrastieren Sie den Inhalt des Zeitungsartikels mit der Ansprache Hitlers vor den Oberbefehlshabern am 22.8. 1939 und geben Sie - auf der Grundlage einer vergleichenden Analyse von Primär- und Sekundärquelle - eine objektive Darstellung der Ereignisse, die zum Ausbruch des 2. Weltkriegs geführt haben.
  3. Schreiben Sie einen fiktiven Leserbrief an die Zeitung "Der Angriff", in dem Sie die Ergebnisse Ihrer Untersuchung zusammenfassen und eine Gegendarstellung formulieren.
  4. Sollte man nach Ihrer Auffassung die Verbreitung nationalsozialistischer Literatur (wie z.B. "Mein Kampf") und neonazistischer Propaganda strafrechtlich verfolgen oder grundsätzlich zulassen? Begründen Sie Ihre Meinung.

Aus: "Nikolaus Groß, Arbeiterführer - Widerstandskämpfer - Glaubenszeuge, Wie sollen wir vor Gott und unserem Volk bestehen?" Details zu diesem Buch mehr..., Seiten 328 ff

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