Heinrich König

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24.06.1900 - 24.06.1942

Heinrich König wuchs in Höchst, heute ein Stadtteil von Frankfurt/Main, in einer Familie mit sechs Kindern auf. Im August 1942 empfing er in Paderborn die Priesterweihe. Er war in der Schönstattbewegung aktiv. Seine erste seelsorgliche Aufgabe übernahm Heinrich König in Hagen. Ab 1935 war er erster Vikar in der Gelsenkirchener Propsteigemeinde St. Augustinus, wo er als Kolpingpräses besonders in der Männerseelsorge wirkte.

Im Sommer 1941 wurde ihm ein vertrauliches Gespräch über die politische Lage mit einem Gemeindeangehörigen zum Verhängnis, in dem er offen seine Meinung zur Euthanasie, zu den Konflikten des Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen, mit dem NS-Regime sowie seine Erwartung, dass Deutschland den Krieg verlieren werde, äußerte. Sein Gesprächspartner zeigte ihn bei der Gestapo an. Nach einem ersten Verhör im September 1941 wurde er der Wehrkraftzersetzung beschuldigt, festgehalten und nicht mehr freigelassen.

Auf die Unteruchungshaft folgte kein Gerichtsverfahren, sondern die Verhängung der Schutzhaft. Heinrich König wurde im Dezember 1941 in das KZ Dachau überstellt. Wegen eines bereits seit längerem anhaltenden Gallenleidens - seine Angehörigen hatten deswegen zeitweise auf Feststellung der Haftunfähigkeit gehofft - wurde er operiert. Der Eingriff zog Komplikationen nach sich, die Wunde verheilte nicht ganz. Als er wegen seiner Erkrankung nicht bei Außenarbeiten eingesetzt werden konnte und stattdessen die dreistöckigen Betten des Küchenpersonals in Ordnung halten musste, stürzte er so schwer, dass die Wunde aufplatzte. Mit einem Tag Verzögerung gelangte er in das Lagerlazarett, wo er an seinem Geburtstag, am 24. Juni 1942 verstarb. Die Urne mit der Asche des Toten wurde den Angehörigen ausgehändigt.

Die Urne des Toten wurde in der Priestergruft auf dem katholischen Gemeindefriedhof in Gelsenkirchen beigesetzt. Am 18. März 1989 wurde sie von Kardinal Franz Hengsbach in die neu errichtete Gedenkstätte in der Probsteikirche überführt.


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