Heinrich Imbusch

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01.09.1938 - 16.01.1945

Heinrich Imbusch wurde am 1. September 1878 als zweiter Sohn der Eheleute Johann Heinrich Imbusch und Gertrud, geb, Brüner in Frintrop, heute Essen, geboren. Vom Frühjahr 1885 bis zum Frühjahr 1892 besuchte er die katholische Volksschule, wobei er besonders von seinem katholischen Religionslehrer, dem Frintroper Pfarrer Schlenter, geprägt wurde. Im Mai 1891 verfuhr er seine erste Schicht auf der Zeche Oberhausen. Neben der Arbeit besuchte Heinrich Imbusch in Borbeck eine Fortbildungsschule. Mit 16 Jahren wurde er Schlepper und seit Ostern 1900 auch Hauer auf dieser Zeche.

Schon früh schloss er sich dem Gewerkverein christlicher Bergarbeiter an: ab Sommer 1904 wurde er Rechtsschutzexperte in der Essener Hauptgeschäftsstelle des Gewerkvereins, am 1.4. 1905 trat er in die Redaktion des Bergknappen, des Verbandsorgans des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter ein. Mit Beginn des ersten Weltkriegs wurde er vorübergehend in den Jahren 1914/15 Soldat, dann kehrte er nach Essen zurück, um seine gewerkschaftliche Arbeit fortzuführen.

Nach dem Ende des Kaiserreiches und der Revolution vom November 1918 engagierte sich Heinrich Imbusch in den folgenden Jahren sowohl als Gewerkschaftler wie auch als Abgeordneter des Zentrums ( seit dem 19 1. 1919 in der verfassunggebenden Nationalversammlung) für die Weimarer Republik und die parlamentarische Demokratie.

Als Vorsitzender des Gewerkverein christlicher Bergarbeiter mobilisierte er in der Endphase der Republik die Arbeiter im Kampf gegen die Nationalsozialisten, die er als "Landsknechte und sonstigen Steigbügelhalter der Unternehmer" bezeichnete. Nach der Machtergreifung verliess Heinrich Imbusch Mitte April 1933 das Ruhrgebiet, um in Saarbrücken Zuflucht vor politischer Verfolgung zu suchen. In den folgenden 12 Jahren war er ständig auf der Flucht oder im Untergrund - zunächst im Saarland, dann nach der Volksabstimmung in Luxemburg (ab 31.1.1935); als die deutschen Truppen am 10.5.40 auch in Luxemburg einmarschierten, versteckte er sich in den Wäldern und lebte ab Ende August 1940 in Brüssel. Am 6.1.1942 gelang es ihm. in Aachen die Grenze zu überschreiten; unangemeldet tauchte er vor der Tür seiner Familie in Essen auf. Geschwächt von den Folgen der Unterernährung im belgischen Exil erkrankte Heinrich Imbusch Ende 1944 an einer Lungenentzündung. Am 16. Januar 1945 starb er 66jährig in den Kellerräumen des Essener Elisabeth-Krankenhauses.


Lesen Sie dazu auch Informationen über die Benennung des Imbuschplatzes in Bochum:

Informationen über die Benennung des Imbuschplatzes

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