Martin Heix

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1903 - 1977

Martin Heix wird als 10. Kind des Maurers Johann Heix und seiner Frau Elisabeth 1903 im Kreis Moers geboren. Seine ungezählten Aktivitäten weisen ihn aus als einen engagierten, den Fragen seiner Zeit und seiner Mitmenschen - offenen Mann, der als Arbeiter und Ernährer einer vaterlosen Familie begann und es in seiner politischen Karriere bis zum Bundestagsabgeordneten brachte. Dazwischen lagen wichtige Ämter und Aufgaben, etwa als Arbeitersekretär der KAB, als Stadtverordneter oder Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft Oberhausen. Die Gründung des Katholischen Altenwerkes 1961 ging maßgeblich auf seine Initiative zurück.

Nach dem 1. Weltkrieg wird er Mitglied der Zentrumspartei. Schon 1927 ist er Sekretär der Katholischen Werkjugend. Er gründete die Deutsche Jugendkraft am Niederrhein. 1930 wird er dann Arbeitersekretär in Oberhausen. Von der Gestapo wird er nach 1933 ständig überwacht, bis es vier Jahre später zur Inhaftierung kommt. Wie energisch Martin Heix gegen den Nationalsozialismus polemisierte, ist aus einer Rede ersichtlich, die er am 25. 4. 1937 auf einer kleinen Kaffeefeier des Kaplans Huth gehalten hat. (siehe unten)

Von 1940 bis Kriegsende war er dann Soldat, musste sogar noch sechs Monate Gefangenschaft erdulden, kommt aber danach gesund zurück. 1933 war er bei den letzten Kommunalwahlen Stadtverordneter des Zentrums geworden, bis ihn die Nationalsozialisten 1934 aus dem Rathaus entfernten, als die Zentrumspartei zwangsaufgelöst wurde. Dazu wurde er wegen Doppelmitgliedschaft aus der Arbeiterfront ausgeschlossen. Im selben Jahr führte er mit der KAB und der Gemeinschaft Katholischer Männer den nächtlichen Bußgang in der Nacht zum Passionssonntag ein. Auch während der nationalsozialistischen Verfolgungen wurde dieser Bußgang von über 2000 Gläubigen durchgeführt. Dass die Gestapo es auf jeden Fall auf ihn abgesehen hatte, zeigte sich noch im Juli 1944, als er erneut als Soldat gesucht wurde und nur durch die Hilfe einiger Offiziere entkam, die den jungen Mann in den Militärpapieren sieben Jahre älter machten. Die Gestapo hatte es eben nie verstanden, das Wirken von Martin Heix zu unterbinden. So nimmt er nach dem Krieg sofort seine Aufgaben wieder wahr und bleibt bis zu seinem Tod ein wichtiger Mitgestalter Oberhausens.

"Martin Heix war eine Institution in unserer Stadt", sagte Luise Albertz in ihrer Gedenkrede 1977. Wer dasjenige sieht, was er als "Mann der ersten Stunde", als Christ und Politiker geleistet hat, wird diesen Worten zustimmen müssen.

Zitiert nach: "Kirche in Oberhausen", Band III Kirche und NS-Zeit in Oberhausen, von Georg Scherer, Herbert Kühr, Achim Kinter, Maria Kolbe und Hermann-Josef Wagner; Herausgeber: Katholiken-Ausschuß Oberhausen o. D., S. 57f.


Lesen Sie dazu auch einen Bericht des SD Düsseldorf über einen Vortrag im katholischen Arbeiterverein Oberhausen vom 11.05.1937:

Klicken Sie für mehr zu diesem Thema Zum Bericht des SD Düsseldorf

Eine Biographie und weitere Informationen zu Martin Heix finden Sie auch im Internet:

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