Wilhelm Frede

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29.06.1875 - 13.03.1942

Wilhelm Frede wuchs mit fünf Geschwistern in Meiderich auf. Nach seiner Eheschließung, 1903, wurde 1904 sein einziges Kind, Mechthilde, geboren.

Nach einer Lehre bei den Rheinischen Stahlwerken arbeitete er von 1894 bis 1897 in der Verlagsbuchhandlung Hoffmann und wechselte schließlich 1897 als Buchhalter zur Klever Weingroßhandlung Remy. Deren Inhaber wurde 1898 zum Honorarkonsul der Niederlande ernannt. Da das Konsulat im Hause Remy untergebracht war, bezog sein Dienstherr Frede bald in die Arbeit mit ein. Wilhelm Frede lernte Niederländisch, Englisch und Französisch. 1916 wurde er Konsulatssekretär und stieg 1926 zum Vizekonsul auf. Die niederländische Königin Wilhelmina verlieh ihm für die Verdienste in diesem Amt den Titel "Ritter des Ordens von Oranien-Nassau".

Wilhelm Frede war ehrenamtlich vielseitig aktiv. 1910 gründete er den Klever Ortsverband des Katholischen Kaufmännischen Vereins (KKV; heute: Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung).

Sein starkes kirchliches Engagement führte ab 1933 zur Kollision mit den nationalsozialistischen Machthabern. Er verweigerte den "Deutschen Gruß" ebenso wie das Hissen der Hakenkreuzfahne und ließ sich auch bei einer "Volksabstimmung" nicht zu einem öffentlichen Bekenntnis zum NS-Staat nötigen.

Von der Verfolgung bedrohte jüdische Mitbürger, die ihre Hoffnung auf Ausreise setzten, suchten bei Vizekonsul Frede Rat und Hilfe. Auf diese Weise geriet er zunehmend in das Visier der Gestapo.

Diese nahm ihn am 3. September 1941 fest und lieferte ihn die Klever Haftanstalt ein. Nachdem Wilhelm Frede sich im Verhör erneut zu seinem Glauben bekannt hatte, entschied das Reichssicherheitshauptamt in Berlin unter Umgehung eines Verfahrens vor einem ordentlichen Gericht auf "Schutzhaft" für die Dauer des Krieges und Internierung in einem KZ.

Im Februar 1942 wurde Wilhelm Frede in das KZ Sachsenhausen überführt und wegen der "schweren Vergehen", die man ihm anlastete, einer Sonderbehandlung unterzogen. Wie ein überlebender Augenzeuge berichtete, hängte man ihn bei kaltem Winterwetter an eine Wand und bespritzte ihn solange mit Wasser, bis er am 13. März 1942 an den Erfrierungen verstarb. Sein Leichnam wurde im KZ verbrannt.

Quelle: Bistum Essen


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