7. Oktober 2011:

Vorbild und mutiger Bekenner

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KAB erinnerte mit Glaubensdemonstration an die Seligsprechung von Nikolaus Groß

Erinnern Sie sich noch? Am 7. Oktober 2001 wurde Nikolaus Groß von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Johannes Strickerschmidt, der KAB-Diözesanvorsitzende, war damals auf dem Petersplatz in Rom dabei: Nikolaus Groß wurde uns damit auf ganz besondere Weise als Glaubensvorbild 'zur Seite' gestellt. Denn seliggesprochen heißt: Er kann und soll uns als Vorbild christlichen Lebens dienen."

Für die KAB im Bistum Essen war dieser 7. Oktober das Ziel eines langjährigen Wegs und Ergebnis intensiver Auseinandersetzung und inhaltlicher Überzeugung. Denn während viele Menschen damals fragten, wer war Nikolaus Groß, wer war dieser Glaubenszeuge aus dem Ruhrgebiet, hatte die KAB sich sehr früh und intensiv für die Seligsprechung eingesetzt. Hermann-Josef Schepers, stellv. KAB-Diözesanvorsitzender: "Nikolaus Groß führte ein bewegtes und bewegendes Leben. Ein Leben, das das Normalmaß durchbrach. Ein Leben, das vielleicht das Leben eines ganzen Volkes in seinen Höhen und Tiefen widerspiegelt. Ein Leben 'auf Leben und Tod' gelebt. Ein konsequentes Leben!"

Die biographischen Daten von Nikolaus Groß (geboren am 30. September 1898 in Niederwenigern; ermordet von den Nazis am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee; Bergmann, KAB-Mitglied, christlicher Gewerkschafter, Journalist und Familienvater) sagen eigentlich zu wenig aus über einen Mann, von dem Weihbischof Franz Grave einmal sagte: "... ein Mann am Galgen, aber nicht totzukriegen...".

"Nikolaus Groß war mutiger Bekenner in seiner Zeit der Unterdrückung und Tyrannei und ein Streiter für Gerechtigkeit. Ein Glaubenszeuge, der bis heute Menschen bewegen kann, wenn man sein Denken, sein Beten und seine grundsätzlichen Positionen von damals ins Heute transferiert", ist KAB-Diözesansekretär Wolfgang Heinberg überzeugt.

Diesen Versuch unternahm die KAB jetzt wieder und lud zu einer Glaubensdemonstration von Xanten nach Niederwenigern ein. KAB-Diözesanpräses Diakon Jürgen Haberl, der diese Staffette als "interdiözesanes Projekt" mit der KAB-Wesel und unter Mitarbeit von u. a. KAB-Referent Meinrad Rupieper und Hermann-Josef Schepers organisiert hatte, stellte nach rund 20 Tagen (solange lief die Glaubensdemonstration) fest: "Auch heute, 66 Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Nikolaus Groß, sind wir alle, Frauen und Männer in der KAB, Frauen und Männer in der Kirche und ihren Organisationen und Institutionen herausgefordert, unbestechliche Zeugen für Wahrheit und Gerechtigkeit zu sein, zu bleiben und vielleicht auch zu werden.

'Unser' Nikolaus Groß lebt, wenn wir in Bildungsarbeit und politischer Aktion strukturelle Ursachen von Benachteiligungen und Missständen aufdecken, diese mutig benennen und uns heute für Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit einsetzen. 'Unser' Nikolaus Groß lebt, wenn wir heute aktiv Verantwortung übernehmen und aus dem Glauben heraus für Gerechtigkeit handeln.

'Unser' Nikolaus Groß lebt, wenn wir heute für die Würde jedes Menschen eintreten und an der Seite der Schwachen stehen. 'Unser' Nikolaus Groß lebt, wenn wir 'sein Erbe' als Auftrag und Maßstab unseres Handelns heute begreifen."


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von Jürgen Haberl

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