Juni 2006:

Abschied und Neubeginn

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Werne: Großgemeinde Seliger Nikolaus Groß jetzt offiziell aus der Taufe gehoben

Ein historischer Tag in der Geschichte der bis dahin eigenständigen Pfarreien St. Johannes, St. Konrad und St. Sophia: In einem Fusionsgottesdienst besiegelten gestern die Gläubigen den Zusammenschluss der Gemeinden zur neuen Groß-Pfarrei Seliger Nikolaus Groß.

Abb.: Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Werne, Hauptkirche der neuen Pfarrgemeinde Seliger Nikolaus Groß.

In einem vollen Haus zum festlichen Hochamt der neuen Pfarrei begrüßte Pater Peter Hanappel die Gemeinde: "Wir wollten in Bezug auf das Wetter sicher gehen, deshalb findet das Fusionsfest in St. Konrad Statt, da hat Petrus in den letzten Jahren immer so gut mitgespielt!"

Die Kirche St. Johannes der Täufer bleibt Hauptkirche der Gemeinde, da sie am zentralsten liege, die Gotteshäuser St. Konrad und St. Sophia in Stockum seien nun Filialkirchen.

Im Gottesienst verlas Pfarrer Heiner Innig die offizielle Errichtungsurkunde, und damit war die neue Gemeinde offiziell "aus der Taufe gehoben". Der Weihbischof von Münster, Dr. Josef Voß, hatte ihm kurzerhand den Auftrag erteilt, da er selbst wegen einer Firmung nicht an der Messe teilnehmen konnte. Es feierten noch einmal alle zusammen: Dechant Heiner Innig, der nun neuer Pfarrer ist, Konrad Dreier und Peter Hanappel, die das Amt eines Vicarius Kooperator übernehmen, Diakon Claus Schäfer, Pastoralreferentin Pia Gunnemann und Thomas Hein, Pfarrer der evangelischen Gemeinde Stockum. Auch Bürgermeister Rainer Tappe, Pfarrer Claus Becker und Bernhard Nadorf, Leiter des Nikolaus Groß Abendgymnasiums in Essen, waren zugegen.

"Wir feiern keinen Abschied, sondern den Beginn einer neuen Gemeinde. Wir alle, die wir den Glauben bewegen", sagte Innig in seiner Predigt. Er betonte die Vielfalt der einzelnen Fähigkeiten, die aus drei Gemeinden eingebracht werden: "Einheit im Glauben bedeutet nicht völlige Gleicheit, sondern das Zusammenspiel individueller Menschen, bei dem zum Gleichklang kein einziger Bestandteil fehlen darf."

Glückwünsche übermittelte der evangelische Geistliche Thomas Hein. Er rief mit einem mutmachenden Bibelwort zu "Kraft, Liebe und Besonnenheit" auf. Bürgermeister Rainer Tappe erlaubte sich in seiner Ansprache den Vergleich der kirchlichen zu den kommunalen Strukturen und lobte die Fusion als "Konzept, um handlungsfähig zu bleiben" und die "Neuerungen als wichtigen Weg in die Zukunft". Tappe begrüßte die Wahl des Namenspatrons Nikolaus Groß, der Widerstandskämpfer in der NS-Zeit war, und strich die "Verpflichtung zur Wahrung der Grundrechte" heraus, die dieser besondere Name mit sich bringe.

Quelle: Ruhrwort vom 12.06.2006


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