11. September 2005:

In Erinnerung an Nikolaus Groß

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Grund zum Feiern: 100 Jahre KAB in Emmerich

Aus Anlass des 100jährigen Jubiläums der KAB in Emmerich wurde nach der Festmesse in der St. Aldegundis-Kirche Emmerich der Schlusssegen auf dem "Nikolaus-Groß-Platz" von Stadtpfarrer Peter Kossen gesprochen.

Bernhard Groß (mit Mikro) erinnerte an seinen Vater, den NS-Widerstandskämpfer Nikolaus Groß (Fotos: Klaus Jansen, NRZ vom 12.09.2005).

Künstlerin Anneliese Quinders enthüllte die Tafel (Fotos: NRZ).

Der Nikolaus-Groß-Platz befindet sich hinter dem Pfarramt. Auch eine Gedenkplakette aus Bronze, die an Nikolaus Groß erinnern soll, wurde von der Künstlerin Anneliese Quinders aus Gladbeck enthüllt. Es war der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung Emmerich ein Anliegen, hier Nikolaus Groß zu würdigen. Aufschrift der Tafel: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen", Nikolaus Groß von 30.09.1898 bis 23.01.1945, Redakteur der KAB-Zeitung, Widerstandskämpfer und Märtyrer, Seligsprechung am 07.10.2001. Links der Tafel befindet sich das Gesicht von Nikolaus Groß. Bernhard Groß, eines der sieben Kinder von Nikolaus Groß, erinnerte an seinen Vater. Er war ein Bergmann und Chefredakteur der Westdeutschen Arbeiter Zeitung (WAZ), der sich für die Arbeitnehmerschaft bis zuletzt engagiert hatte. Im August 1944 wurde Groß durch die Gestapo wegen seiner Kontakte zu Widerstandskreisen festgenommen. Groß lebte, arbeitete, kämpfte und starb für die Idee einer neuen gerechten und christlich-sozialen Gesellschaft. Am 15. Januar 1945 war Nikolaus Groß zum Tode verurteilt worden. Hingerichtet mit dem Strang wurde er am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee. Seine Leiche wurde verbrannt und die Asche verstreut. Nikolaus Groß nutzte alle Instrumente und Voraussetzungen, die ihm die KAB bot, um für eine bessere und gerechtere Welt zu streiten. So sagte einst auch Weihbischof Grave anlässlich der Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II.: "Ein Mann am Galgen, aber nicht Tod zu kriegen". "Nikolaus Groß lebt weiter, wenn wir uns an seinem Handeln orientieren". Und dieses Handeln im Kampf um die Gerechtigkeit führen zahlreiche KAB-Mitglieder in Emmerich aus - seit genau 100 Jahren. Im Dom zu Xanten bekam Nikolaus Groß eine Gedenkstätte.

Aus: Stadtanzeiger vom 14.09.2005


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